Es sind nicht nur Kinder und Jugendliche, die heutzutage mit Zahnspangen (kieferorthopädische Apparaturen) zu sehen sind. Ob festsitzend in Form aufgeklebter „Brackets“ oder herausnehmbare Konstruktionen: Eine Korrektur von Zahnfehlstellungen kann sogar in höherem Alter noch sinnvoll sein, um die Mundgesundheit und die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern. Da diese Apparaturen auf den Zähnen sitzen, ist der Zahnschmelz für die normale Zahnbürste nicht mehr an allen Stellen ohne größeren Aufwand zugänglich: An den Rändern der Brackets und Spangen bildet sich deshalb leicht Zahnbelag, der zu einem Risiko für die Zahngesundheit werden kann, aber auch für Entzündungen des Zahnfleisches. Neben speziellen Einbüschelzahnbürsten und Zahnzwischenraumbürstchen, die herausfordernde Bereiche rund um die Apparaturen reinigen können, wird auch der Einsatz von Kaugummi diskutiert: Beim Kauen entsteht viel Speichel, der als wichtiger Reinigungsfaktor die Mundhygiene unterstützt. Daraus ließe sich aber noch mehr machen, überlegte eine deutsche Wissenschaftlergruppe, und startete eine hochwertige Studie an 52 vor allem jungen Kieferorthopädie-Patienten: Ziel war herauszufinden, ob solche Kaugummis, wenn man sie mit antibakteriellen Wirtstoffen anreichert, dieser Zahnbelags-Bildung entgegenwirken könnten. Insbesondere ätherische Öle (beispielsweise Ingwer, Zitrone, Ginseng, Zimt…) wurden dafür der Kaugummi-Grundmasse beigefügt. Das Ergebnis dieser Studiengruppe lautet: Kaugummi allein ist schon tatsächlich sinnvoll. Ob antibakteriell angereicherte Produkte aber wirklich einen Mehrwert bieten, müsse erst noch weiter und über längere Studienverläufe geprüft werden. Sie schaden aber auch nicht. Andere Studien sehen auch Erfolge. Es bleibt also derzeit noch offen, welches Potential dieser Plaque-reduzierende Weg bietet, hierzu gibt es vermutlich in Zukunft interessante weitere Erkenntnisse.

- 26. Dezember 2024