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Bildquelle: iStock / ayo888

Wenn Kieferknochen fehlt: Metallnetze können helfen

Wenn natürliche Zähne verloren gehen, ist nicht selten auch der Kieferknochen beeinträchtigt. Er hat sich zurückgebildet, ist „atrophiert“. In einer solchen Situation ist es herausfordernd, ausreichend Halt für ein geplantes Implantat – also einen Zahnwurzel-Ersatz – zu finden. In der Regel muss das verloren gegangene Knochengewebe wieder aufgebaut werden (Augmentation), um Stabilität zurückzugewinnen. Um dies zu erreichen, gibt es bereits seit vielen Jahren recht unterschiedliche Verfahren, die je nach Situation bei den Patienten angewendet werden – bei dem einen wird der verloren gegangene Kieferknochen durch einen transplantierten kleinen Knochenblock aus einer passenden Körperregion des Patienten ersetzt, bei einem anderen Patienten wird Knochenersatzmaterial gewählt, das unterschiedlicher Herkunft und Körnung sein kann. Dass es noch weitere und moderne Möglichkeiten gibt, einen atrophierten Kieferknochen wieder zu stabilisieren und zu einer guten Basis für ein Implantat zu machen, beschrieb eine Autorengruppe kürzlich in einer implantologischen Fachzeitschrift: Die deutschen Wissenschaftler nutzten ein Netz aus Titan, eine Art mechanisches Gerüst, das mit einem Mix aus körpereigenem und körperfremdem Knochenersatzmaterial gefüllt wurde. Das „Netz“ wurde per Computer-Unterstützung maßgeschneidert für die geplante Stelle im Mund. Das war eine Weiterentwicklung des bisherigen Einsatzes solcher Netze und erspart, da bereits im Vorfeld individualisiert, den notwendigen Zuschnitt vorgefertigter Titan-Netze während des Eingriffs. Das durchaus anspruchsvolle Verfahren erfordert hohe Expertise und leistungsfähige Technik und ist sicher kein Vorgehen für einen großen Teil der Implantatpatienten, aber ein Erfahrungsbaustein, wenn es für herkömmliche Augmentationen zu herausfordernd wird.



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