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Bild: iStock / Elizaveta Elesina

Wenig Zucker: auch gut fürs Gehirn?

Bekanntermaßen schadet Zucker den Zähnen – weil Bakterien in den Zahnbelägen diese Zuckerstoffe „verdauen“ und dabei Säuren ausscheiden, die den Zahnschmelz auflösen. Wer seinen Zähnen (und überhaupt seiner Gesundheit) etwas Gutes tun will, ernährt (und trinkt) also zuckerarm. Wie neue Studien zeigen, gibt es für zuckerarme Ernährung sogar einen weiteren wichtigen Anlass: Auch das Gehirn ist dankbar für Zuckerverzicht. Wissenschaftler des Universitätsklinikums Regensburg aus dem Bereich Neurologie verweisen darauf, dass Ablagerungen in den Blutgefäßen, die auf zuckerhaltige Nahrungsmittel zurückgehen, zu Durchblutungsstörungen auch des Gehirns führen können. Das wiederum kann das Risiko für Schlaganfall erhöhen, zu Demenz und weiteren erheblichen Gesundheitsstörungen führen durch Unterversorgung von Hirnbereichen mit frischem Blut. Dabei fiel den Wissenschaftlern besonders ein Zucker auf, der manchen Menschen gar nicht als Zucker bewusst ist: Milchzucker, fachlich Laktose. Insbesondere dieser natürliche, in der Milch enthaltene Zucker kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns deutlich verringern und erweist sich als besonders riskant bei sogenannten Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose. Die Studien zeigten, dass sich Laktose leicht an Eiweißzellen anlagert und diese mit der Zeit zerstört. Auch das Risiko für Demenz und Alzheimer steigt mit solchen Laktose-Ablagerungen. Kompliziert sei, dass das Gehirn einerseits Zucker braucht, um überhaupt arbeiten zu können – und Zucker andererseits Risiken mit sich bringt. Unterzuckerung würde zu einer Leistungsbeeinträchtigung führen. Einen Ausweg können die Neurologen derzeit nicht aufzeigen, außer, dass Glukose wie Traubenzucker oder Fruchtzucker offenbar sinnvoller sind als Milchzucker, weil die Erstgenannten sich nicht an Eiweiße im Gehirn anlagern. Weitere Forschung sei hier notwendig, um den Menschen mehr Gesundheitsvorsorge zu ermöglichen.

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