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Bildquelle: proDente e.V.

Seltene Erkrankungen: Auch der Mund ist beteiligt

Die sogenannten seltenen Erkrankungen, die genaugenommen alles andere als selten sind (schätzungsweise 7000 bis 8000 solcher Erkrankungen sind heute bekannt, allein in Deutschland sind rund 4 Millionen Menschen betroffen), zeigen sich in etwa jedem 6. Fall auch im Mund – und sind Schwerpunkt einer entsprechenden Abteilung an der Zahnmedizinischen Fakultät der Universität München. Seit rund zehn Jahren widmen sich die Wissenschaftler und Praktiker in fachlich vielfältig und interdisziplinär aufgestellten Teams der Behandlung von Menschen mit dentalen Anomalien und weiteren Entwicklungs- und Krankheitsfolgeschäden. In einem Bericht einer orofazialen Fachzeitschrift wird deutlich, wie groß die Herausforderungen an die Behandlungs-Teams sind. Die Folgen der seltenen Erkrankungen sind meist Behinderungen auf sehr unterschiedlichen Ebenen – das können Einschränkungen körperlicher Art sein oder solche im kognitiven Bereich, manchmal stehen seelische Störungen im Fokus oder verschiedene autistische Belastungen. Entsprechend herausfordernd sind die Wege, mit diesen Patientinnen und Patienten zu kommunizieren, sie aufzuklären oder für konstruktive Mitarbeit bei der Behandlung zu gewinnen. Ein wichtiges Ziel der zahnärztlichen Begleitung dieser Patientengruppe ist die Prävention: Regelmäßige Vorsorge hilft, den erheblichen Behandlungsbedarf zu minimieren. Der Einbindung der Angehörigen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu – gemeinsam kann für diese belasteten Patientinnen und Patienten ein zahnärztliche „Zuhause“ geschaffen werden, das sie mutig und sicherer macht, sich auf die Behandlungen vertrauensvoll einzulassen. Was sich alle Beteiligten wünschen: mehr Grundlagenforschung und die Bereitstellung ausreichender Forschungsgelder.

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