Wenn Menschen Mundgeruch haben, ist es anderen Menschen oft unangenehm, sie darauf hinzuweisen. Das sollten sie aber, wenn ihnen an der Gesundheit des Gegenübers gelegen ist: Betroffene merken von ihrem Mundgeruch oft gar nichts, und er ist ein Warnsignal des Körpers. Immer mehr Studien machen eindrücklich deutlich, zeigte gerade erst wieder eine große Analyse pakistanischer Forscher, dass Mundgeruch nur in sehr seltenen Ausnahmefällen „aus dem Magen“ kommt, wie manche Menschen meinen, sondern zu 80 bis 90 Prozent aus dem Mund. Die unangenehmen Gerüche im Mund sind meist flüchtige Schwefelverbindungen, die durch Umwandlung von schwefelhaltigen Aminosäuren unter anderem aus Speiseresten entstehen – verantwortlich für diesen Prozess sind Bakterien. Nicht nur Hygieneprobleme – beispielsweise Ansammlung von Speiseresten unter nicht erkannten losen Zahnfüllungen – können zu dieser Geruchsentwicklung führen, sondern auch eine gestörte Mundgesundheit beispielsweise aufgrund einer Unterproduktion von Speichel. Rund ein Viertel aller Patienten mit Mundgeruch haben diesen sogar chronisch. Der Hinweis, die Ursache des unangenehmen Geruches untersuchen zu lassen, ist auch insofern für die betroffenen Menschen hilfreich, als auch eine Allgemeinerkrankung oder gar eine Tumorerkrankung hinter der Geruchsbildung stehen kann. In rund 10 bis 20 Prozent der Fälle sind Ursachen außerhalb des Mundes für die Geruchsentwicklung verantwortlich, darunter vor allem Gesundheitsstörungen im Hals-Nasen-Ohren-Gebiet oder auch im Magen- und Darmbereich. Eher vorrübergehend ist Mundgeruch bei entsprechend geruchsintensiver Ernährung, eher chronisch und riskant bei regelmäßigem Konsum von Tabak- und Alkoholwaren.

- 7. September 2023