Eine aktuelle Studie an einer US-amerikanischen Universität an rund 1800 Patienten im Alter über 65 Jahre bringt das Forschungs-Ergebnis auf einen einfachen Punkt: Jeder fehlende Zahn fördert Adipositas. Das bedeutet, dass die Anzahl der fehlenden Zähne in Zusammenhang steht mit dem Risiko, eine Fettleibigkeit zu entwickeln – und das Risiko steigt noch, wenn es sich bei den fehlenden Zähnen um Backenzähne handelt. Die Wissenschaftler legen sich sogar auf eine genaue Risiko-Bewertung fest: Jeder Zahn, der zusätzlich zu den schon verloren gegangenen aus der Zahnreihe herausfällt, erhöht das Adipositas-Risiko um zwei Prozent. Fallen zwei gegenüberliegende Backenzähne aus, steigt das Risiko um sieben Prozent. Frontzähne, die eher dem Abbeißen dienen als dem Kauen der Nahrung, spielen beim Adipositas-Effekt eine deutlich kleinere Rolle. Letztlich ist es vor allem der gestörte Kauvorgang, auf den die Gewichtszunahme zurückzuführen ist: Nahrungsmittel, die eher gesund sind wie Obst, Gemüse und feste Körnerbrot-Arten, müssen vor dem Schlucken gut gekaut und mit Speichel angereichert werden. Ist das Kauen kaum noch möglich, ernähren sich die Betroffenen meist durch solche Lebensmittel, die fast nur noch geschluckt werden müssen – überwiegend sind das solche, die auch für Fettleibigkeit verantwortlich sind. Schon eine Änderung der Grundstoffe der Ernährung wäre ein Gesundheitsgewinn, so die Wissenschaftler: Man könne Gesundes auch klein schneiden oder pürieren oder weich kochen und so Alternativen schaffen zu Zucker-, Mehl- und Fett-Produkten. Bisher nicht bekannt war, welche erhebliche Rolle die Backenzähne für die Mund- und damit auch die Allgemeingesundheit spielen: Die Mahlzähne gesund zu erhalten und bei Bedarf frühzeitig zu ersetzen bekommt damit eine neue weitere Gewichtung.

- 22. Oktober 2024