Für einige Überraschung sorgte kürzlich der neue Trainer des Fußballteams des FC Barcelona beim Start seiner Tätigkeit als Mannschafts-Coach: Hansi Flick verordnete dem gesamten Team einen Mundgesundheitscheck. Was hierzulande niemanden irritieren würde, führte bei der spanischen Sportpresse zu gewisser Aufregung: Das habe es ja noch nie gegeben! Nicht nur deutsche Zahnärzte können sich über diese Irritation nur wundern: Mit der wachsenden Verbreitung der Erkenntnisse rund um Sport und Mundgesundheit, nicht zuletzt durch das Gebiet der Sport-Zahnmedizin, ist längt deutlich belegt, dass eine gestörte Mundgesundheit zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit des Sportlers führt. Beispielsweise kann eine Fehlstellung der Kiefer die Körper-Statik beeinflussen und muskuläre Verspannungen nach sich ziehen. Eine Entzündung des Zahnbettes (Parodontitis) führt zu einer deutlichen Erhöhung von Entzündungszellen (regulatorische T-Zellen) im Blut und schwächt die Fähigkeit des Körpers zur Leistungssteigerung. Gesunde oder kranke Zähne wiederum, darauf verweist unter anderem der Zahnmediziner Prof. Dr. Stefan Fickl, können letztlich sogar über Sieg oder Niederlage einer Mannschaft entscheiden: Wird die Situation im Mund akut, weil sie nicht rechtzeitig behandelt wurde, kann dies zu einem Spieler-Komplettausfall führen, da mit einer offenen Karies oder einer Wurzelentzündung an Sport nicht mehr zu denken ist. Ein gesunder Mund und regelmäßige sorgfältige Mundhygiene sind also „Mitspieler“, wenn es um Sport und Leistung geht.
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