In vielerlei Hinsicht werden in den letzten Jahren Zusammenhänge von Mundgesundheit und Allgemeingesundheit diskutiert und durch zahlreiche Studien belegt – darunter die sich gegenseitig negativ beeinflussende Verbindung von Parodontitis und Diabetes. Auch Mundinfektionen und bestimmte Herzerkrankungen, zumal in den äußeren Herzgefäßen, haben offensichtlich gemeinsame Ursachen. Eine andere Form von Zusammenhängen nimmt auch in der Wissenschaft eine wachsende Rolle ein: die Betrachtung der Gesundheit des ganzen Körpers auch aus zahnheilkundlicher Sicht, beispielsweise auf die funktionale Verbindung von Störungen im Bereich von Skelett und Mundmuskulatur. Manche Zahnärzte sprechen von „Dentosophie“, wie ein zahnärztliches Fachjournal kürzlich berichtete, und meinen damit die Erhaltung oder Wiederherstellung der Balance aus Geist, Seele und Körper. Beispiel: Dass Seele, besser gesagt: stressende Belastungen zu Mundtrockenheit führen können, gehört zu den auch den Laien bekannteren Zusammenhängen. Körperliche Fehlfunktionen im Mund können sich schlafstörend auswirken. Besonders wenn dies Kleinkinder betrifft, ist Untersuchung und Behandlungsbedarf gegeben: Sich verfestigende Entwicklungsstörungen können sowohl für den Körper als auch die Seele belastend bis gesundheitsgefährdend werden. Ein anderes Beispiel: Gestörte oder unnatürliche Zungenbewegungen haben steuernden Einfluss mindestens auf die Formung von Mund, Gesicht und Ausdruck. Auch bei Reflux, besonders aber bei Schnarchen und Schlaf-Atem-Störungen spielt die Zunge eine erhebliche Rolle. Patienten wird empfohlen, selbst auf solche möglichen Zusammenhänge zu achten und ihre Beobachtungen auch beim Zahnarzttermin anzusprechen.

- 16. Juli 2024