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Bild: proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski

Zähneknirschen: erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen

Wer mit den Zähnen knirscht oder sie zusammenpresst („Bruxismus“) und damit in der Mund-Kiefer-Region für Verspannungen, Verkrampfungen oder gar Verletzungen sorgt, hat ein deutliches Risiko, sagen belgische Forscher, auch an anderen Muskel-Knochen-Stellen des Körpers Erkrankungen zu erleiden. Sie haben 425 Menschen im Alter zwischen 26 und 54 Jahren untersucht, um zu prüfen, ob und wenn ja, welche anderen muskuloskelettalen Störungen im Körper vorhanden waren. Mitabgefragt wurden entsprechende Schmerzen, die Lebenssituation sowie die Stressbelastung der Studienteilnehmer. Drei Viertel aller Probanden hatten Bruxismus-Probleme und neun von zehn Patienten im zurückliegenden Jahr eine muskuloskelettale Erkrankung (beispielsweise Weichteilrheuma, Rückenschmerzen, Arthrose, Osteoporose). Das Risiko, eine solche Erkrankung – vor allem Schmerzen im Rücken, in der Schulter- und Nackenregion, im Hüft- und Oberschenkelbereich sowie im Knie – zu erleiden, war bei den Studienteilnehmern mit Bruxismus um das Fünffache erhöht. Der Mund, so die Wissenschaftler, stehe halt in enger Verbindung zum gesamten Körper, Belastungen im Bereich des Bewegungsapparates seien nicht an einer Stelle lokalisiert, sondern stünden mit dem muskuloskelettalen System des gesamten Körpers in Verbindung. Man habe allerdings nur nach solchen Verbindungen geschaut – nicht nach kausalen Zusammenhängen: Ob Knirschen also Knie- oder Rückenschmerzen auslöse oder umgekehrt, sei mit der Studie weder gesagt noch ausgeschlossen.

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