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Bild: iStock / piotr_malczyk

HPV: Risiko für ältere Männer

Ein Thema, zu dem es derzeit vielfältige Studien gibt, ist die Frage, welchen Zusammenhang es zwischen HPV, den humanen Papillomviren, und Oropharynx (Rachenraum)-Krebserkrankungen geben könnte oder kann. Was das Thema so heikel macht, ist der klassische Übertragungsweg der HP-Viren: Oralsex. Die Ergebnisse der unterschiedlich angelegten Studien schwanken zwischen „kein erhöhtes Risiko durch Oralsex“ und „stark erhöhtes Risiko durch Oralsex“. Zu den Studien mit dem Ergebnis eines erhöhten Risikos gehört eine aktuelle aus verschiedenen US-amerikanischen Städten, über die eine große Zahnärzte-Zeitschrift berichtete. Rund 3200 Männer und Frauen in der Altersgruppe 18 – 60 aus über 40 Zahnarztpraxen wurden auf HPV getestet. Festgestellt wurde, dass Männer häufiger HPV-infiziert waren als Frauen und insbesondere Männer in der Altersgruppe 51 – 60 Jahre. Unter den Hochrisikogruppen waren ebenfalls die Männer signifikant häufiger vertreten. Es zeigte sich, dass das Risiko, sich mit HPV anzustecken, in Verbindung stand mit einer höheren Anzahl männlicher sexueller Kontakte sowie Oralsex-Kontakte mit Frauen. HPV gilt als Risiko für die Entwicklung eines Rachenkrebses bzw. bei Frauen eines Gebärmutterhalskrebses. Die Wissenschaftler vermuten, dass das verstärkte Auftreten in höherem Alter in Verbindung stehen könnte mit einem Verlust der Immunreaktion und einem Wiedererwachen versteckt vorhandener HP-Viren. Aber auch eine höhere Kontakthäufigkeit, bei der HP-Viren übertragen werden, ist nicht ausgeschlossen. Am Rande stellten die Wissenschaftler noch fest, dass die HPV-Infizierten häufig Parodontitis hatten und eine schlechtere Mundhygiene: Bei infiziertem Mundgewebe steigt das Risiko, dass oral aufgenommene Keime und Viren in den Körper einwandern und sich an anderen Stellen festsetzen.

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