Viele Belege gibt es mittlerweile, die nachweisen, dass der Körper ein „Gesamtkunstwerk“ ist, in dem alle Bereiche miteinander in Verbindung stehen: Kommt es an einer Stelle zu einem biologischen Ungleichgewicht oder Unfall, führt dies an anderer Stelle zu Reaktionen. Insofern ist es nicht verwunderlich, wenn es auch immer wieder neue Belege dafür gibt, dass Bakterien aus dem Mundraum an anderen Stellen im Körper zu unerwünschten Reaktionen wie Entzündungen führen. Ein solcher Zusammenhang zwischen Mundbereich und Allgemeinmedizin findet auch deshalb immer wieder besondere Aufmerksamkeit, weil Zahnmedizin ein vom Medizinstudium unabhängiger eigener Bereich ist und das Denken in Gemeinsamkeiten insofern „Grenzen“ der Studienbereiche überschreitet. Wiewohl die Untrennbarkeit von Mund und Körper längst belegt ist, vertiefen Studien wie eine aktuelle aus Schweden diese Erkenntnislage mit weiteren Belegen. Im Blick hatten diese Wissenschaftler Fettablagerungen (Atherosklerose) an den Herzarterien und die Besiedlung des Darms mit speziellen Keimen. Grundlage der Datenerhebung war eine große Kohortenstudie in Schweden zu Herz- und Lungenerkrankungen. Es zeigte sich, dass diejenigen Studienteilnehmer, die eine besondere, aus dem Mund gewanderte Streptokokken-Art im Darm aufwiesen, eine schlechtere Herzgesundheit zeigten. Der gefundene Zusammenhang wird jetzt weiter analysiert, auch um herauszufinden, ob die oralen Streptokokken Auslöser der Herzgefäß-Belastung sind oder welche andere Rolle sie spielen.

- 2. November 2023