Wie sehr Künstliche Intelligenz (KI) bereits Einzug hält in die gesundheitliche Versorgung hierzulande, zeigt ein „Whitepaper“, das kürzlich in Berlin vorgestellt wurde: Dieser Bericht, der die Chancen und Grenzen von KI komprimiert und leicht verständlich aufzeigt und von der Organisation „Plattform Lernende Systeme“ (PLS, ein Netzwerk von Experten und Expertinnen zum Thema Künstliche Intelligenz) herausgegeben wurde, macht deutlich, dass im Zuge des Personalmangels und fehlender finanzieller Rahmenbedingungen KI ein wichtiger Baustein bei der Erhaltung der Gesundheitsversorgung spielen kann. Es habe sich bei der zurückliegenden Befragung von Gesundheits-Fachkräften gezeigt, dass sogar deren Zufriedenheit mit ihrer Beschäftigung erhöht wurde. Insbesondere im Zeitgewinn für die Patienten wurden hier große Vorteile gesehen. KI habe das Potential, die Fachkräfte von zeitintensiven Routinearbeiten zu entlasten. Einsatzmöglichkeiten werden im Bereich der Röntgenaufgaben gesehen, in der Unterstützung bei der Diagnostik und der Entscheidung für eine individuelle Therapie. Was auch schon möglich ist und im Alltagseinsatz integrierbar: die Voraussage, wie hoch das Risiko eines Patienten ist, dass die transplantierte Niere einheilt oder abgestoßen werden könnte. Was bis zum Alltagseinsatz von KI noch passieren muss: Die Sach-Kompetenz der Klinik-Mitarbeiter muss optimiert und die fehlende digitale Infrastruktur errichtet werden. Auch Fragen rund um den Datenschutz seien noch zu klären. Eine Mehrbelastung durch Datenpflege sei allerdings kontraproduktiv, so die Fachkräfte – auch hier besteht noch Weiterentwicklungsbedarf. Was für Medizin und Pflege gilt, trifft auch beispielsweise auf Zahnkliniken zu: Auch hier bieten sich in Sachen Diagnostik und Therapieentscheid viele Ansatzpunkte, KI als relevanten Partner in die Patientenversorgung zu integrieren.

- 24. Oktober 2023