Ein Zusammenhang zwischen unsauberen, damit auch bakteriell belasteten Prothesen und der Entstehung einer Lungenentzündung, also einer bakteriellen Infektionskrankheit, scheint nachvollziehbar: Schließlich transportiert man zusammen mit der eingeatmeten Luft auch Bakterien aus dem Mundraum in die Lunge. Und in der Tat, so berichtet aktuell ein zahnärztliches Fachjournal, ist der Zusammenhang sogar mehr als deutlich: Ein britisches Forscherteam hat herausgefunden, dass ältere Menschen mit Lungenentzündung im Vergleich zu älteren Menschen ohne Lungenentzündung Zahnersatz trugen, der krankheitsauslösende Bakterien in zwanzigfach erhöhter Anzahl aufwies. Auch zeigt sich, dass bei den Patienten mit den unsauberen Prothesen der Anteil pathogener Bakterienkolonien an der Bakteriengesamtmenge höher war als bei den gesunden Patienten: Es hat eine Mengen-Verschiebung der unterschiedlichen Bakterienstämme stattgefunden. Zwar betonen die Autoren der aktuellen Studie, dass kein direkter kausaler Zusammenhang nachgewiesen werden konnte: Eine verschmutzte Prothese ist insofern nicht alleiniger und direkter Auslöser einer Lungenentzündung (Pneumonie). Allerdings sei nicht zu übersehen, dass das Einatmen krankheitsauslösender Bakterien ein auslösender Faktor für die Entwicklung einer Pneumonie sein kann, insbesondere bei entsprechend empfindlichen und abwehrgeschwächten Personen.

- 31. August 2023